Einleitung
Der sogenannte Analpolyp gehören nicht zu den Schleimhautpolypen des Rektums und Kolons. Sie gehen aus den Analpapillen hervor. Entzündliche Prozesse in der Umgebung (Kryptitis, Anitis, Fissur, Fistel) kommen ursächlich für ihr Entstehen in Betracht.
Anfangs imponieren sie nur als kleine, dreieckige sogenannte „Katzenzähne“. Ab etwa Bohnengröße können sie beim Stuhlgang prolabieren. Die Reposition ist immer ohne Schwierigkeiten möglich. Beschwerden machen sie im allgemeinen nicht; u.U. beeinträchtigen sie die Verschlussfunktion des Afters. Eine mögliche Einklemmung mit Traktionsfissur oder Stieldrehung verursacht allerdings starke Schmerzen.
Diagnostik
Die obligate Diagnostik beinhaltet neben der Anamnese eine genaue Inspektion und Palpation der Anal- und Perianalregion (Ruhe- und im Preßversuch) sowie die rektaldigitale Untersuchung und Rektoskopie .
Eine endoskopische Abklärung des Kolonrektums sollte bei allen Patienten über dem 40. Lebensjahr mit Blutungssymptomatik und bei Risikopatienten (familiäre Anamnese, usw.) nach dem 35 Lebensjahr erfolgen. Große, auch noch nicht prolabierte Analpolypen sollten in Lokalanästhesie mit der versenkbaren elektrischen Diathermieschlinge abgetragen werden. Dabei lässt
man zur Vermeidung stärkerer entzündlicher Reaktionen an der Basis einen Stumpf von 1-2mm stehen. Falls die benachbarten Krypten auffallend vertieft sind, müssen auch diese eröffnet werden. Sonst ist mit meist chronischen Kryptiden oder dem Auftreten inkompletter innerer Fisteln neben der Polypenbasis zu rechnen.
Siehe Marisken