Einleitung
Bereits 1956 wurden erstmals Untersuchungen mit einer rektal eingeführten Ultraschallsonde durchgeführt. Die Methode wurde jedoch erst 1985 neu aufgegriffen und speziell in der Diagnostik chirurgischer Erkrankungen im Enddarmbereich eingesetzt.
Bei dem Verfahren wird ein auswechselbarer rotierender Ultraschallkopf (4, 7, 10 MHz) verwendet. In der Rektalsonde befindet sich eine Antriebswelle, mit der eine maximale Umdrehungsgeschwindigkeit von 6 Rotationen pro Minute erreicht werden kann. über den Schallkopf wird ein Fingerling gezogen, der mit einer Metallhülse am Instrument fixiert wird. Um eine gute Ankoppelung den Schallkopfes an die Rektumschleimhaut zu erreichen, wird der Ballon mit Wasser gefüllt. Der rotierte Schallkopf sendet im 90° Winkel einen Schallstrahl aus, so daß 360° Transversalschnittbilder des jeweils untersuchten Abschnittes entstehen.
Die Methode ermöglicht, den Enddarm und den Pararektalbereich bis ca. 20 cm Höhe darzustellen. Die Darmwand kann in ihren Schichten differenziert werden und pathologische Prozesse können in ihrer Lagebeziehung zu umgehenden Organen aufgezeigt und abgegrenzt werden. Es ist möglich, pathologische Bereiche durch eine speziell auf die Antriebswelle befestigte Nadelführungseinheit unter sonographischer Kontrolle zu punktieren.
Untersuchungsablauf
Zur Untersuchungsvorbereitung ist die Gabe eines Klysmas erforderlich.
Die Endorektalsonde läßt sich in Knieellenbogenlage, Seitenlage und Steinschnittlage einführen. Für die Untersuchung hat sich folgender Ablauf bewährt :
1. Digitale Untersuchung
2. Rektoskopie
3. Endorektale Sonographie
erster Durchzug ohne Vergrößerungseinstellung
zweiter Durchzug mit Vergrößerungseinstellung
Nach der digitalen Untersuchung und der rektoskopischen Inspektion der Schleimhaut wird das Rektoskop bis zu der maximal erreichbaren Rektumhöhe eingeführt. Die Endorektalsonde wird anschließend durch das Rektoskop vorgeschoben. Der Ultraschallkopf liegt dadurch außerhalb des Rektoskopes in der maximal erreichbaren Rektumhöhe. Anschließend wird der Ballon zur besseren Ankopplung des Ultraschalles an die Schleimhaut mit 30 -40 ml blasenfreiem Wasser gefüllt. Bei dem ersten Rückzug wird zunächst auf gröbere Veränderungen in der Rektumwand geachtet und der Pararektalbereich untersucht. Hierbei können Blase, Samenbläschen und Prostata, bzw. Uterus, Adnexe und Vagina dargestellt werden. Anschließend wird die Sonde erneut soweit wie möglich oralwärts positioniert und ein zweiter Durchzug mit Vergrößerungseinstellung des Sonographiegerätes durchgeführt. Die Schleimhautstruktur kann beurteilt werden und fraglich pathologische Bezirke im Pararektalbereich können heran fokusiert werden.
Indikationen
1. Enddarmkrebs
2. Rektumkarzinomrezidiv
3. Verlaufskontrolle bei palliativ behandelten Rektumkarzinomen
4. Rektumpolypen
5. Tumoren des kleinen Beckens
6. Entzündliche Erkrankungen des Rektums und Pararektums
P.S. Diese Untersuchung wird bei uns nicht mehr durchgeführt. Bei Bedarf Ihre Röntgenabteilung nachfragen.